Dem uralten Glauben an die Zauberkraft der Planzen, den es schon bei den Germanen gab, konnte auch das Christentum nichts anhaben und übernahm ihn deshalb. Die Kräuterweihe geht auf ein vor mehr als 1200 Jahren christliches Naturfest zurück. Es ist ein Dankefest, gleichzeitig aber auch der Auftakt zum Sammeln heilender Kräuter in der Zeit des Frauendreißigers für den harten Winter. Der sogenannte „Frauendreißiger“ umfasst den Zeitraum vom 15. August „Großer Frauentag“ bis zum 8. September „Kleiner Frauentag – Maria Geburt“. Kräuter, die in diesem Zeitraum gesammelt werden, haben laut Überlieferung 3 fache Kraft und spenden 3 faches Heil. Der Kräuterbuschen hat mit Maria zu tun, dem Prinzip des Heilens und Helfens, des Bewahrens und des Schützens. Die beliebtesten Kräuter im „Marienbündel“ sind:
Königskerze gegen böse Träume und Geister
Johanniskraut Pflanze der Sonne, Kraut der Nerven
Schafgarbe sie bringt Ruhe
Tausendgüldenkraut hilft Hexen erkennen
Kamille stärkt das Gehirn
Beifuß wärmt Magen und Geblüt
Bärenklau hilft gegen Blitzgefahr
Frauenmantel Mantel der lieben Frau
Mädesüß magische Schutzplanze der Kelten
Engelwurz gegen alles Böse und gegen Ansteckung
Wegwarte Pflanze der Seelenheilung und der Treue
Haselnuss Schutz für Leib, Leben und Haus
Am Abend vor Maria Himmelfahrt sind wieder 8 Bäuerinnen am Korndobler Hof zusammengekommen und haben fleißig ca. 220 Kräuterbüschel gebunden. Die folgenden Bilder zeigen, wieviele Kräuter die Frauen gesammelt haben:
Grössinger Johann


























































































Anlaß dazu ist ein Gelöbnis im Jahre 1659. Der Hagel hatte zuvor 7 Jahre die Saaten derart zerschlagen, daß die Bauern nichts mehr zu dreschen hatten. Da gelobten die Obertrumer einen Bittgang um Abwendung neuen Unglücks zu jener Kirche, welche unter den vom Haunsberg aus sichtbaren Kirchen die entfernteste wäre. Diese war Schildthurn. Kein Wunder, denn diese Kirche steht auf einer Anhöhe und der Kirchturm ist beachtliche 78 Meter hoch. Und sie gelobten weiters alle 100 Jahre eine 10 kg schwere Kerze zu stiften. Rechts neben dem Text ist die ca. 1,5 Meter lange Kerze von 1659 abgebildet. Weiters gibt es in dieser Kirche eine versilberte Wiege mit einem Kind, die in den folgenden Fotos zu sehen ist. Zu dieser Wiege kommen Paare oder Frauen, die kein Kind bekommen und bitten die Mutter Gottes um Kinderglück. Laut Aussage des dortigen Mesners haben sich schon Viele gemeldet und sich bedankt. Wir feierten in Schildthurn eine hl. Messe, der Mesner zeigte uns noch die Kirche und besonders die 4 Kerzen der Obertrumer, die auch in den Bildern zu sehen sind. Danach ging es zum Mittagessen nach Altötting. Interessant war der Spaziergang durch den Ort und die Besichtigung der vielen Kirchen. Um 14.30 gab es mit dem Pfarrer noch eine Andacht, danach ging es wieder heimwärts.










































































































































































































































































