Dem uralten Glauben an die Zauberkraft der Planzen, den es schon bei den Germanen gab, konnte auch das Christentum nichts anhaben und übernahm ihn deshalb. Die Kräuterweihe geht auf ein vor mehr als 1200 Jahren christliches Naturfest zurück. Es ist ein Dankefest, gleichzeitig aber auch der Auftakt zum Sammeln heilender Kräuter in der Zeit des Frauendreißigers für den harten Winter. Der sogenannte „Frauendreißiger“ umfasst den Zeitraum vom 15. August „Großer Frauentag“ bis zum 8. September „Kleiner Frauentag – Maria Geburt“. Kräuter, die in diesem Zeitraum gesammelt werden, haben laut Überlieferung 3 fache Kraft und spenden 3 faches Heil. Der Kräuterbuschen hat mit Maria zu tun, dem Prinzip des Heilens und Helfens, des Bewahrens und des Schützens. Die beliebtesten Kräuter im „Marienbündel“ sind:
Königskerze gegen böse Träume und Geister
Johanniskraut Pflanze der Sonne, Kraut der Nerven
Schafgarbe sie bringt Ruhe
Tausendgüldenkraut hilft Hexen erkennen
Kamille stärkt das Gehirn
Beifuß wärmt Magen und Geblüt
Bärenklau hilft gegen Blitzgefahr
Frauenmantel Mantel der lieben Frau
Mädesüß magische Schutzplanze der Kelten
Engelwurz gegen alles Böse und gegen Ansteckung
Wegwarte Pflanze der Seelenheilung und der Treue
Haselnuss Schutz für Leib, Leben und Haus
Am Abend vor Maria Himmelfahrt sind wieder 8 Bäuerinnen am Korndobler Hof zusammengekommen und haben fleißig ca. 220 Kräuterbüschel gebunden. Die folgenden Bilder zeigen, wieviele Kräuter die Frauen gesammelt haben:
Grössinger Johann